Stand 2019, Detmold
Das Kunden- und Technologiezentrum ist das größte abgeschlossene Bauprojekt in der Geschichte von Weidmüller. Im neuen Gebäude wurde besonders großer Wert auf die Aspekte Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und moderne Arbeitsplatzgestaltung (New Work) gelegt.
Das Kunden- und Technologiezentrum wurde Anfang 2019 nach knapp zwei Jahren Bauzeit am Standort Detmold eröffnet. Das Gebäude bietet Platz für 630 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und hat eine Nutzfläche von 14.000 Quadratmetern, was etwa zwei Fußballfeldern entspricht.
Der Energieverbrauch liegt zum Zeitpunkt des Baus im Jahr 2018 55 Prozent unter den gesetzlichen Anforderungen. Das Gebäude erreicht den höchst anspruchsvollen KfW-Effizienzhaus-55-Standard. Die Gebäudeversorgung mit Wärme und Kälte über Geothermie, die Eigenerzeugung von Strom über eine Photovoltaikdachanlage, die präsenz- und lichtabhängige Steuerung der LED-Beleuchtung und der Außenjalousien, die vollautomatische und zonensteuerbare Klimatisierung, Raumbefeuchtung und Belüftung sind Beispiele für die Vielzahl der im Projekt umgesetzten energieeffizienten und nachhaltigen Lösungen und ergeben in Gänze eine minimale CO2-Emission.
Trotz der hohen Investitionskosten wurde der Fokus bewusst auf die Nutzung von Geothermie gelegt, um nachhaltig Energie für das neue Kunden- und Technologiezentrum zu gewinnen. Mit 210 Bohrungen und insgesamt knapp 10.000 Bohrmetern befindet sich hinter dem neuen Gebäude eines der größten Geothermiefelder Deutschlands (Stand 2018). Die regenerative Wärmeenergie ist über Jahrzehnte hinweg nutzbar und hat vergleichsweise geringe Betriebskosten. Im Sinne eines Gesamtkonzepts ist das Geothermiefeld mit einer Heiz-Kühl-Decke im Inneren des Gebäudes verbunden und liefert 100 Prozent der benötigten Wärme und 70 Prozent der benötigten Kälte.
Auf der Dachfläche des Kunden- und Technologiezentrums von ca. 134 Quadratmetern befindet sich eine Photovoltaikanlage. Sie hat eine Leistung von 30 Kilowattpeak und besteht aus insgesamt 116 Modulen. Die Photovoltaikanlage stellt eine Ergänzung zur Versorgung des Gebäudes dar. Für die Übertragung der Energie kommen Produkte und Lösungen von Weidmüller zum Einsatz.
Bei der Gestaltung des Gebäudes wurde viel Wert auf den Einsatz großer energiesparender Fenster und Glaselemente gelegt. Durch den sehr hohen Tageslichtanteil wird wenig elektrisches Licht benötigt, was von den Mitarbeitern als angenehm empfunden wird. Bei der Beleuchtung wurde auf LED-Technik gesetzt, in der Helligkeit geregelt durch eine Tageslichtsteuerung. Durch Präsenzmelder wird sichergestellt, dass nur dort Licht brennt, wo Personen anwesend sind. Sensoren in den Außenjalousien (Wind- und Sonnendächer) vermeiden ein Aufheizen des Gebäudes oder die Beschädigung der Beschattung.
Im Eingangsbereich des Gebäudes befinden sich Ladestationen für Besucher, an denen diese während ihrer Termine ihre Elektroautos aufladen können, sodass sie nach dem Besuch mit einem aufgeladenen Akku weiterfahren können. Auch den Mitarbeitern stehen Ladestationen in der Tiefgarage des Gebäudes zur Verfügung. Diese können flexibel erweitert werden, um dem zukünftig wachsenden Bedarf an Elektroautos gerecht zu werden. Für Elektrofahrräder der Mitarbeiter sind ebenfalls Ladestationen in der Tiefgarage vorgesehen.
Das neue Kunden- und Technologiezentrum verfügt über innovative Büro- und Konferenzräume, in denen die Mitarbeiter ungestört und interdisziplinär arbeiten können. Im Inneren erlauben mobile Trennwände unkompliziert eine Umgestaltung der Büro-, Aufenthalts- und Besprechungsräume nach wechselnden Erfordernissen.
Bei der Konzeption des Gebäudes wurde bewusst auf Einzelbüros verzichtet, um eine offene Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Die neuen Teambüros sollen die Zusammenarbeit sowie den Austausch untereinander stärken. Auch das Open-Space-Konzept trägt dazu bei: Ausgestattet mit höhenverstellbaren Schreibtischen und Apothekerschränken zur Abgrenzung, wird den Mitarbeitern ein angenehmes Arbeiten ermöglicht. Viel Wert wurde in diesem Zusammenhang auf den Einsatz von schallabsorbierenden Materialien gelegt, damit die Mitarbeiter trotz der offenen Gestaltung in Ruhe arbeiten können.
Möchten sich die Mitarbeiter während des Arbeitstags kurz zurückziehen und eine kleine Pause machen, stehen ihnen sogenannte Break-out-Zonen zur Verfügung. Dort können sie auf Sofas oder Sesseln entspannen oder an einem Kicker auf andere Gedanken kommen, um anschließend wieder durchzustarten. Neben dem Rückzugsfaktor dienen die Zonen auch als Ort des Austauschs der Mitarbeiter untereinander. Jedes Geschoss verfügt zudem über mehrere Teeküchen mit Café-Charakter, in denen sich die Mitarbeiter austauschen können.
Diese Aktivität zahlt auf das folgende Ziel ein: Ziel 8 - Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum