Mit Software die Zukunft gestalten: Einblicke in die Softwareentwicklung

Software ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil unserer Produkte. Sebastian Wolf, der seine Karriere bei Weidmüller als Softwareentwickler begann und heute Teamleiter in der Entwicklung ist, berichtet über die Ursprünge der Softwareentwicklung, ihre Ziele und was in Zukunft zu erwarten ist.

Mit Software die Zukunft gestalten: Einblicke in die Softwareentwicklung
Unsere Software steht jederzeit in einer Beziehung zu unseren Produkten: als fester Bestandteil, als nützliche Anwendungssoftware, als Cloud-Service, der Daten unserer Produkte verarbeitet oder als Software-Plattform, über die man unsere Produkte verwalten kann.

Sebastian Wolf, Teamleiter Entwicklung bei Weidmüller

Der Anfang der Softwareentwicklung

Wir als Weidmüller sind ein traditionsbewusster und langjähriger Spezialist der elektrischen Verbindungstechnik. Vor etwa 20 Jahren haben wir uns entschieden, unser Geschäft auf die elektronische, intelligente und mehr und mehr kommunikative Verbindungstechnik im Automatisierungsumfeld auszuweiten. Befeuert vom Wachstum der Elektronik und dem Trend zur Digitaltechnik, welcher unsere bisherigen mechatronischen Produkte zunehmend digital werden ließ, war dies der Beginn einer exponentiellen Zunahme von Software in unserem Hause.

Software in Form von Firmware auf Mikrocontrollern wurde von da an ein wichtiger Bestandteil unserer Produkte. In immer mehr Produkten begann die Software die wichtigsten Produkt-Funktionen zu steuern. Aber auch im Umfeld der Produkte wuchs die Software zunehmend in alle Richtungen weiter – über grafische Bedienprogramme wie Konfigurations-, Monitoring- und Programmiersoftware bis hin zu komplexen, eigenständigen Services in der Cloud.

Softwareentwicklung im Wandel der Zeit

Unsere Softwareentwicklung findet heute in den verschiedensten Umgebungen statt – von der hardwarenahen Mikrocontroller-Programmierung in der Elektronik, über Echtzeit- und Embedded-Linux-Systeme, über Web-basierte Entwicklung mit Open-Source-Frameworks aus der Internet-Community bis hin zu Maschine-Learning-basierter Software, welche über Docker-Container in Cloud-Systeme ausgeliefert wird.

Die Art und Weise, wie wir bei Weidmüller Software erstellen, hat sich im Laufe der Zeit deutlich weiterentwickelt. Ursprünglich Stage-Gate-bezogene Vorgehensweisen sind durchweg einer agilen Arbeitsweise mit selbstorganisierten Teams gewichen. Dabei haben unsere agilen Teams stets einen hohen Freiheitsgrad in der Gestaltung ihrer Software.

Auch unsere Tool-Landschaft hat in den letzten 20 Jahren einen gewaltigen Sprung absolviert. Während Software früher auf Einzelplatz-PCs erstellt und mühevoll händisch getestet wurde, arbeiten wir heute mit einem weltweit verteilten CI/CD-Pipelining-System, bei dem Software mehrmals täglich automatisiert gebaut, getestet und verteilt wird. Starre, jährliche Software-Release-Zyklen konnten dadurch auf wöchentliche in Einzelfällen sogar tägliche Software-Lieferungen umgestellt werden. Frühere Tool-Insellösungen für Task-Management, Software-Bugs, Anforderungen und Dokumentationen sind einer durchgehenden Cloud-basierten DevOps-Toolchain gewichen.

Die Möglichkeiten von Software nutzen: Vielfältige Anwendungsbereiche

Heute ist Software als integraler Bestandteil fast aller unserer Automatisierungskomponenten nicht mehr wegzudenken. Im Umfeld unserer Produkte gibt es eine Fülle von Software - so lassen sich mit unserem Konfigurator komplette Schaltschränke designen, mit u-create web Steuerungsprogramme im Browser entwickeln und mit M-Print® PRO umfangreiche Bedruckungen erstellen. Aber damit nicht genug. Mittlerweile veredeln Cloud-basierte Software-as-a-Service-Lösungen unsere Produkte und schaffen Mehrwert – so kann unser Kunde mittels AutoML Machine-Learning-Modelle für seine Maschinen und Prozesse erstellen, mit u-link weltweite sichere Fernwartungsverbindungen aufbauen, durch ResMa® die Energiekosten seiner Anlage senken und via BLADEcontrol® ganze Windparks aus der Ferne überwachen. Schließlich vereint EasyConnect als Cloud-Plattform all unsere Services unter einer einheitlichen Web-Oberfläche.

Maximierung des Produktlebenszyklus durch Software

Das Automatisierungsgeschäft, in dem wir unterwegs sind, ist weniger schnell-lebig als das Consumer- oder IT-Geschäft. Produktionsanlagen werden nicht selten für 20 Jahre und mehr geplant und unsere Kunden gehen mit uns oft feste, dauerhafte und stabile Beziehungen ein. Entsprechend robust, langlebig und beständig, aber auch ressourcenschonend und nachhaltig entwickeln wir unsere Produkte und legen sie für einen langen Lebenszyklus aus. Diese Werte legen wir auch der Entwicklung unserer Software zu Grunde.

Wir finden, dass die fortwährende Anpassungsfähigkeit von Software die Grundwerte unserer Produkte perfekt ergänzt. Erst durch Software ermöglichen wir einen langen Produktlebenszyklus, indem wir kontinuierlich Funktionen und Eigenschaften unserer Produkte im Kundenumfeld über Software-Updates und neue Services nachrüsten. Damit sind wir in der Lage, auf Veränderungen im Kundenumfeld schnell zu reagieren, schaffen aber auch die Basis für einen nachhaltigen Umgang mit den ökologischen Ressourcen, die in unsere Produkte fließen.

Unsere Software steht jederzeit in einer Beziehung zu unseren Produkten: als fester Bestandteil, als nützliche Anwendungssoftware, als Cloud-Service, der Daten unserer Produkte verarbeitet oder als Software-Plattform, über die man unsere Produkte verwalten kann.

Ein Blick in die Zukunft

Und die Reise geht weiter. Security wird sich vom derzeit noch eher punktuell wirkenden Faktor zu einem durchgängigen integralen Bestandteil all unserer Prozesse und Produkte etablieren. Heute bei den Cloud-Diensten angewandte Methoden wie Continuous Deployment und Container-basierte Entwicklungen werden weitere Bereiche im Unternehmen erobern. Die agile Arbeitsweise wird zunehmend auch in funktionsübergreifenden Teams gelebt.

Prinzipien wie Clean Coding und Test Driven Development werden Einzug in unsere Softwareentwicklung halten, um unsere Vision eines langen Produktlebenszyklus mit kontinuierlicher Mehrwertlieferung durch Software und Services zu befördern.

*Im Sinne der Charta der Vielfalt sind Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion, Behinderung oder sexuelle Orientierung für uns nicht entscheidend bei einer Stellenbesetzung.